Hallo Achim,
sehr oft enthalten diese Heizwendel eine Eisen-Nickel-Aluminiumlegierung. Der Trick dabei ist der, dass die sich bildende ALO²-Schicht, den bei hohen Temperaturen innen flüssig werdenden Heizdraht zusammen hält. Das ist genial und preiswert. Diese Heizungen gehen bis zu 1400 Grad und sind weit verbreitet. Wenn nun der Sauerstoff knapp wird, kann sich der Korundmantel der Heizwendel nicht mehr regenerieren und die Heizung geht kaputt. Mit Schutzgas tust Du der Heizung also keinen Gefallen.
Verwendest Du es jedoch um Dein Schmelzgut zu schonen, sollten die Kanthal-Heizungen hin und wieder ohne Schutzgas für eine Stunde auf Volllast gefahren werden, damit sich aus dem in der Legierung vorhandenen Aluminium wieder frischer Korund bilden kann.
Bei Sillit Heizungen ist diese stromfressende Maßnahme überflüssig. Der Argondurchfluss kann ganz niedrig gehalten werden. Es kommt auf die Strömungsverhältnisse an. Meist wird durch unerwünschten Venturi-Effekt, Sauerstoff mitgenommen. Da musst Du einfach probieren. Zu viel ist teuer.
Wir arbeiten deshalb mit geschlossenen Kammern, die luftleer gepumpt werden. Das Argon wird erst beim eigentlichen Gussvorgang eingeblasen (Differenzdruckverfahren). Beim Schleuderguss verwenden wir nur Vacuum zur Sauerstoffreduktion Rotationskokillenguss machen wir sogar athmosphärisch, genau wie den Vacuumguss. Es kommt immer darauf an, welches Material man hat.
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Gruß, Ulrich
Goldschmiede, Goldschmiedemeister seit 1967
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