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El Kratzbürscht
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Verfasst: 15.09.2017, 13:02 |
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Registriert: 21.12.2014, 16:46 Beiträge: 1516
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Ulrich Wehpke hat geschrieben: Ich hatte gelesen. dass er mit seinem Drucker einen Ring machen will, aber mit den Ergebnissen auch nach 20 Testdrucken noch nicht zufrieden ist. Darauf bezog sich mein Beitrag. Ist also ganz allgemein und meint geeignete Druckersysteme. Guß 20 Testdrucke für einen absoluten Anfänger und Autodidakten halte ich nicht für dramatisch. So funktioniert lernen.
_________________ Machst du gern selber Schmuck, dann geh zu reim dich oder ich fress dich!
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Verfasst: 15.09.2017, 13:02 |
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Ulrich Wehpke
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Verfasst: 15.09.2017, 14:17 |
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Registriert: 07.11.2006, 00:30 Beiträge: 864 Wohnort: Krefeld
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Ulrich Wehpke
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Verfasst: 16.09.2017, 14:01 |
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Registriert: 07.11.2006, 00:30 Beiträge: 864 Wohnort: Krefeld
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Klar, aber Du fängst ja auch erst an, das darf man nicht vergessen. Ich habe noch viel mehr Fehlversuche hinter mich bringen müssen und eigentlich was das die spannendste Zeit. Nur sind die Drucksysteme alle nur bis zu einer techn. möglichen Grenze nutzbar. Will man mehr, muss aufgerüstet werden. Aber heute muss man sich kein Gerät mehr für 50.000 DM kaufen, es geht auch mit Druckern für etwa 3.500,-€ und zwar noch viel besser als damals. Auch die Software ist viel besser geworden. So kann man heute vollkommen gratis aus dem Internet CAD-Programme herunterladen, die um ein Vielfaches besser sind, als damals ein Programm für 8.000,- DM. Beispiel: "Blender". Auch bei den Gussmaterialien sind wir heute viel weiter als damals. Materialfehler kommen praktisch nicht mehr vor. Wenn ich da so an meine ersten Erfahrungen mit Guss denke, wird mir ganz komisch. Damals haben wir noch mit Sepia-Schalen gegossen. Die Güsse waren wirklich unter aller Kanone, sie waren spröde, hart, hatten Blasen über Blasen und bis ein derartiges Machwerk verwendungsfähig war, vergingen oft Tage angestrengter Arbeit. So richtig gelernt habe ich den Sepia-Guss in keiner meiner 7 Lehrwerkstätten. Erst nach der Lehre (mich wollte wegen meiner ewigen Lehrstellenwechselei kein Mensch haben) fand ich bei einem alten Goldschmied, der bei den Kollegen in einem etwas verächtlichen Ruf stand, eine Anstellung. Verächtlich deshalb, weil er sich sein ganzes Leben lang mit Gussarbeiten und in Gips montierter, gepresster Einzelteile beschäftigt hatte. Halt keine vornehme Arbeit. Bei dem gab es Sepiaschalen in 100Kilo-Kisten. Wir haben seinerzeit dort konkurrenzlos billig und ebenso gut Zungenschienen, massive Herrenringe u.s.w. gegossen. Ohne Blasen, Poren, Lunker und andere Fehler. Bei Becker konnten die Kunden auf die Ware warten. Das kam oft vor, irgend ein anderer Goldschmied brachte ein Gussmodell mit und verließ 10 Min später die Werkstatt mit der fertigen Schiene in der Tasche. Das geht auch heute nur mit Sepia so schnell. Bei ihm habe ich gelernt, wie ein vernünftiges und qualitativ hochwertiges Gussmaterial aussehen musste. Und vor allem: WAS MAN NICHT DARF! Denn das ist das Wichtigste im Leben, auch eines Goldschmiedes. Heute gießen wir unsere verschiedenen Modelle in drei oder vier verschiedenen Einbettmassen. Es kommt immer darauf an was man will und welche Materialien verarbeitet werden sollen. Die Legierungen machen wir selbst, auch unser Weißgold. Eine Zeitlang haben wir Vorlegierungen und allerlei "Zaubermittel" ausprobiert, war teuer, aber in keinem einzigen Fall sein Geld wert. Wenn man die Materie einigermaßen durchblickt, kann man sogar aus Krüger-Rands ein hochweißes 750-er Weißgold herstellen. So weiß, dass Rhodinieren nicht erforderlich ist. Das macht frei! Ich habe hier auf dem Schreibtisch einen Guss liegen, den ich Euch gern zeigen möchte. Hab ihn soeben gegossen. Er ist lediglich abgebeizt und mit dem Dampfstrahler von Gipsrückständen gereinigt worden. Das Modell wurde auf unserer alten Formlabs hergestellt, in dem ganz normalen, blauen Formlabs-Resin. Gegossen in einer gelben 585-er Dreistofflegierung. Ebenfalls mit dabei einige Bilde (teils stark ausvergrößert) eines vor einigen Tagen gegossenen Scützenordens in 925-er Silber. Das Modell wurde in Hartwachs gefräst, es besteht aus einem Stück. Die Abmessungen sind etwa 95X140 mm. Zwischenzeitlich ist das Teil fertig gemacht und bereits ausgeliefert worden. Wir haben an keiner einzigen Stelle nachbessern müssen, auch war das Teil völlig frei von Tiefenoxidationen, wie Blausilber etc. An diesem Stück kann man sehr schön feststellen, welch ein Unterschied zwischen gedruckten und gefrästen Modellen besteht. Auch wenn die Maschinenverkäufer behaupten, dass ihre gedruckten Modelle in den Oberflächen gleichwertig mit gefrästen seien, ist das nicht so. Hier werden die Interessenten glatt belogen. Allerdings ist die Qualität der gedruckten Modelle für normale Anwendungen absolut ausreichend. Aber wenn ein Guss nicht mehr nachbearbeitet werden soll, ist das was anderes. Ein anderes Problem ist die Gusstechnische Umsetzbarkeit der gedruckten Modelle. Hier haben wir jahrelange Testreihen mit allen erreichbaren Resinen durchgeführt. Heute ist das Problem (zumindest bei uns) gelöst.
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_________________ Gruß, Ulrich Goldschmiede, Goldschmiedemeister seit 1967 https://www.facebook.com/STL.Direkt/http://www.wehpke.de
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Byte-Schmiedin
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Verfasst: 18.09.2017, 12:57 |
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Registriert: 05.09.2017, 14:12 Beiträge: 4
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Hallo,
@ Herr Butschal und Groooveman, danke für das Feedback! Ja, in diesem speziellen Fall des Rings fand ich die Drucklinien auch charmant. Deswegen hab ich da auch nichts mehr gemacht. Das mit dem Zaponlack ist ein guter Tipp. Man kann bei ABS-Drucken das selbe mit Aceton-Bedampfung erreichen, aber das ABS brennt vermutlich noch schlechter aus als das UV-härtbare Resin. Die feinsten Details können dadurch außerdem schon verloren gehen.
Und das Gussergebnis von Groooveman würde mich auch interessieren.
@ Herr Wehpke, wenn Sie das so sagen: gut! Der Gussvergleich ist sehr beeindruckend und interessant, vielen Dank.
Grüße Byte-Schmiedin
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Heinrich Butschal
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Verfasst: 18.09.2017, 13:29 |
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Registriert: 05.12.2005, 21:39 Beiträge: 3084 Wohnort: München
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Groooveman
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Verfasst: 18.09.2017, 13:33 |
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Silberfeilung |
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Registriert: 07.09.2017, 11:18 Beiträge: 38
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Heinrich Butschal hat geschrieben: Zum Ausbrennen sollten 750°C aber reichen, evtl. muss man eben ein paar Stunden dranhängen. Ich wollte eine stunde auf 750 halten was würdest du vorschlagen bevor ich auf 350 Gießtemperatur runter gehe?
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Heinrich Butschal
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Verfasst: 18.09.2017, 13:39 |
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Registriert: 05.12.2005, 21:39 Beiträge: 3084 Wohnort: München
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Wenn Du in den Kanal der Küvette reinschaust und sie güht von innen raus, dann hat sie ers im inneren die Brenntemperatur. Ab da läuft die zeit zum Umwandeln der Wachsreste in CO2 und H2O. Das ist ein langsamer Prozess unter Sauerstoffzufuhr. Bei Wachsen reicht oft eine knappe Stunde bei der Temperatur, bei Harzen kann es viel länger dauern. Es hängt davon ab welche Chemie die Harze haben.
P.S. Wenn der Ofen sehr dicht ist und gar keine Frischluft bekommt bleibt ein Rußklumpen ewig drin.
_________________ von: Heinrich Butschal -- Gutachter für Schmuck, Edelsteine, Diamanten und Perlen http://gutachten.butschal.deSchmuck gut verkaufen und günstig kaufen http://www.schmuck-boerse.comGeschichten berühmter Juwelen http://www.royal-magazin.deSiegelringe nach Maß anfertigen http://www.meister-atelier.deFirmengeschenke und Ehrennadeln http://www.goldschmiede-meister.com
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